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Boracay – Zürich: Ein Höllenritt

Ich bin ja schon einiges gewohnt an chaotischen Flügen. Und ich würde sagen, es braucht viel, um mich beim Reisen aus der Ruhe zu bringen. Silvester in Caticlan, ohne Fähre zum Übersetzen nach Boracay gehört zu den wenigen Momenten, wo ich die Fassung – nach immerhin 6 Stunden am Hafen – verloren habe und mal durchgreifen musste.

 

An Platz zwei gehört nun aber definitiv diese Rückreise. Auch wieder von Caticlan… :) Die Fähre war aber dieses Mal nicht Schuld. Vielleicht sollte ich einfach nicht rund um Silvester/Neujahr auf den Philippinen reisen gehen…

 

Warum? Weil es immer ein bisschen chaotisch ist in meiner Heimat. Sei es wegen eines Taifuns (der alles verwüstet und deswegen alle Flugpläne durcheinanderbringt). Oder wegen der vielen Locals, die ihre Verwandten besuchen gehen. Oder sei es wegen der Airlines, die Flüge streichen.

 

Naiverweise meinte ich, dass am 6.1. der grosse Ansturm vorbei sei. Was an sich auch stimmt. ABER weil am 2./3.1. viele Flüge gestrichen wurden, haben sich diese Reisenden natürlich Alternativen suchen müssen – und somit verteilten sie sich auf die folgenden Daten.

 

Zurück zum Höllenritt.

 

Die Überfahrt mit der Fähre von Boracay nach Caticlan war eigentlich das EINZIGE, was reibungslos verlief… Danach fühlte ich mich wie im falschen (Horror)Film.

 

Eigentlich wäre mein Flug um 14 Uhr geplant gewesen. Um 12 Uhr am Flughafen Caticlan angekommen erwartete mich beim winzigen Check-in-Bereich eine gigantische Schlange. Schon immer ein bisschen chaotisch, war es heute massiv chaotisch am Flughafen. Die gerade mal 4 Check-in-Schalter waren massiv überfüllt, die Schlange war immens lang und löste sich nur im Schneckentempo auf. Um 13 Uhr stand dann auf der einzigen Anzeigentafel, dass der Flug auf 16 Uhr verschoben wurde. Also 2 Stunden später. Naja, ich dachte: Dann habe ich immerhin Zeit um Einzuchecken und in Manila habe ich ursprünglich 5 Stunden Wartezeit gehabt. Dann wären es jetzt halt 3 Stunden. Auch ok.

 

Leider war auch diese Abflugzeit eine Illusion… Doch eins nach dem anderen. Als ich um 14 Uhr endlich eingecheckt hatte, durfte ich endlich in den Wartebereich. In der irrigen Annahme, dass es dort schön entspannt sein würde, spazierte ich also los – und blieb nach ein paar Schritten um die Ecke erneut in einer Schlange stehen.

 

Der Warteraum war voll bis auf den letzten Platz. Für die Verpflegung galt es lange anzustehen. Sitzplätze waren kaum vorhanden.

 

Und erneut wurde mein Abflug nach Manila verschoben – bzw. man wartete einfach, bis er aufgerufen wurde. In der Zwischenzeit hatte ich jedes Zeitgefühl verloren – ich wusste nur, jetzt wird es verdammt knapp. Um 17 Uhr hoben wir dann endlich ab – und die Zeitreserve sollte immer mehr schmelzen.

 

Jetzt hätte ich noch knapp 2 Stunden gehabt, was es mir noch ermöglich hätte, das Gepäck zu holen und in Manila einzuchecken (selbes Terminal). Knapp, aber möglich (bis 50 Min. vor Start möglich). Sportlich, aber machbar. Aber das Schicksal wollte meine Gelassenheit noch mehr testen.

 

Denn über Manila mit dem Flieger angekommen, war der Flugraum so dicht, dass wir 30 Minuten kreisen mussten (auch weil wir verspätet abgehoben hatten). Ich hatte jetzt also nur noch 90 Minuten, um

  • Anzukommen
  • Mein Gepäck zu holen
  • Zum Check-in zu gehen
  • Zu boarden

 

Ok…

 

Wer denkt, jetzt käme das Happy End: Der täuscht sich. Zu meinem „Glück“ wurde der Flug nach Hongkong auch um 1 Std. nach hinten geschoben. Also kam ich früh genug zum Check-in ABER ich hatte somit in Hongkong statt 90 Minuten nur noch 30 Minuten für den Transfer zum Flieger nach Zürich…

 

Wäre ich nicht schon so furchtbar erschöpft und k.o. gewesen, wäre mir ziemlich die Düse gegangen. Andererseits wusste ich:

  • In Hongkong sind sie super organisiert
  • In Hongkong sind sie so superknappe Verbindungen gewöhnt
  • Mich aufzuregen bringt mich keinen Meter weiter, also lieber entspannen und dann auf den Flieger rennen

 

Und so war es dann auch tatsächlich: Am Flughafen Hongkong (kurz vor Mitternacht, Abflug 23.45 Uhr),

  • standen schon einige Einweiser, die dich zum richtigen Gate wiesen und dich „beschrifteten“
  • wurdest du durch die Gepäckkontrolle durchgeschleust (im Expressverfahren dank deiner „Beschriftung“
  • rannte ich vollem Galopp auf mein Gate (zum Glück bin ich so fit!)
  • und hörte dabei mindestens 3x den „final call for passengers for flight CX383 bound to Zurich“

 

Der Flieger war auch schon ordentlich voll – und wir von Manila eilten auf unsere Plätze. Keine 10 Minuten später hoben wir dann auch tatsächlich ab. Und ich sank erschöpft in einen tiefen Schlaf.

 

Was für ein aufreibendes Ende eines schönen Urlaubs!

 

 

PS: Dieses Mal flog ich Eco, aber mit einem kleinen Aufpreis beim Notausgang. Was ich ganz gut fand – aber natürlich kein Vergleich zu Business oder Premium Economy ist.

PPS: Dieses Mal gibt's keine Fotos im Blogbeitrag. Ich war zu gereizt, zu genervt, zu gestresst um kreativ zu werden. :)