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Langeweile – wann kippt es ins Negative?

In der heutigen Stressgesellschaft, haben wir es verlernt zu entspannen. Und wir haben verlernt, Langeweile auszuhalten. Dabei täte es uns gut.

Ohana - der persönliche Blog von Anna Morf. Gedanken zu Yoga, Meditation, Kitesurfen, Selbstbewusstsein, Unternehmertum und Reisen

Wenn jemand zum Nichtstun gezwungen ist, passiert das oft. Wenn jemand arbeitslos wird und sich nicht beschäftigen kann, kann es passieren, dass du in eine Negativspirale kommst.

Doch es gibt auch einen Moment, wo die Langeweile ins Negative kippt. Der Moment, wo du ins Lethargische kippst. Immer träger wirst, immer fauler, immer bequemer. Jeder Aufwand scheint zu anstrengend, jede Anstrengung unmöglich.

 

Es fehlt uns an "Input" und wir verarmen. Wir bauen ab - in verschiedensten Hinsichten.

 

 

Ich hatte zum Beispiel auch furchtbare Langeweile, weil das eine Teacher Training in Bali nicht stattgefunden hat. Also hatte ich plötzlich wahnsinnig viel Zeit. Und obwohl ich so viele Projekte hatte, hatte ich aber auch sehr, sehr, sehr viel Zeit…

 

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Den ganzen Tag fern zu sehen – ist irgendwann auch langweilig. Sport kannst du auch nicht den ganzen Tag treiben… Es fehlt die gewisse Regelmässigkeit, die Routine. Irgendwann kam es so weit, dass ich nicht motiviert war, abends aus dem Haus zu gehen und meine Yoga-Lektionen zu geben. Und das war der Moment, an dem ich beschloss, dass es nicht so weitergehen durfte. Ich befand mich am Anfang der Negativspirale. Und ich wollte sofort Gegenmassnahmen ergreifen. Denn zu unterrichten macht mir wahnsinnig Spass. Und wenn die Lethargie mir diesen Spass nehmen konnte, muss ich sie sofort eliminieren.

 

Das war der zweite Grund, warum ich mir einen temporären Teilzeit-Job gesucht und innert kürzester Zeit auch gefunden hatte. Nicht nur die künstliche Bubble, aus der ich raus wollte. Sondern auch die Lethargie, die ich stoppen wollte. Nein, musste!

 

Arbeit gibt uns einen gewissen Rahmen, eine gewisse Struktur. Deswegen arbeiten auch viele lieber nicht zuhause sondern im Office. Die soziale Komponente darf man dabei nicht ausser acht lassen: Wieder unter Menschen zu sein, sich austauschen, miteinander zu interagieren. Das belebt die Menschen und erweitert ihren Horizont. Und wir Menschen brauchen soziale Interaktion, sonst gehen wir ein.

 

Je breiter dein Publikum dabei ist, desto offener bleibt auch dein Horizont. Wenn du dich nur noch mit Menschen umgibst, die dieselbe Meinung haben, wirst du ein ziemlich verzerrtes Bild der Realität haben… Und die Gefahr, borniert zu werden, ist hoch. Denn du wirst nie herausgefordert von anderen Meinungen. Also getrau dich, andere Meinungen dir anzuhören und sie vielleicht sogar zu verstehen. Das hilft, nicht engstirnig und kleinkariert zu werden. Ich für meinten Teil finde das extrem belebend. Ist immer wieder spannend für mich, wie unterschiedlich wir Menschen sind und die verschiedensten Facetten der Menschen und des Lebens zu sehen.

 

Und – mir ist nun nicht mehr langweilig! Dieser Entscheid, einen temporären Teilzeit-Job anzunehmen, hat Energien freigesetzt, die mir ganz neue Möglichkeiten sehen liessen. Und nebst dem Job habe ich ein paar neue Projekte gestartet, die ich sehr prickelnd finde. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht Kausalität, vielleicht Schicksal. Egal: Es ist wie es ist und ich mag es. J Ich bin sehr gespannt, wie viel ich aus der „realen“ Welt noch erfahren werde – ausserhalb meiner Bubble. :D I keep you posted…