In der Anfangs-Phase eines Burnouts sind wir noch sehr leistungsfähig und -willig. Unsere Inneren Antreiber bringen uns dazu, noch mehr zu geben und "Vollgas zu geben". Die Inneren Antreiber sind an sich nichts schlechtes, nur wenn sie "übertreiben", werden sie für uns schädlich.
Heute möchte ich meiner einer Passion nachgehen und einen Blick in unsere Psyche werfen und die Inneren Antreiber beleuchten:

Als Kinder erleben wir alle traumatische Situationen. Und in der „vulnerablen“ Phase werden wir geprägt. Das was passiert, nehmen wir als „normal“ an. Wachsen wir bei betrunkenen Eltern auf, werden wir darauf geprägt, dass es normal ist, eine Alkoholfahne zu haben und dass es bei anderen auch so ist. Wachsen wir bei gewalttätigen Eltern auf, werden wir darauf geprägt, dass es normal ist, geschlagen zu werden und dass dies Ausdruck ihrer Liebe ist. Wachsen wir bei gestressten Eltern auf, erachten wir es als normal, dass man wenig Zeit miteinander verbringt und die Menschen gestresst/kühl miteinander umgehen.
Das Kinderhirn kann in dieser vulnerablen Phase nicht abstrahieren, dass es nur in DIESER Familie so ist und dass es NICHT gut ist
- Geschlagen zu werden
- Mit psychischer Gewalt (Liebesentzug, Schweigen als Strafe etc.)
- Betrunken mit einem Kind umzugehen
Das Kinderhirn kann nicht logisch abstrahieren im Sinne von "Papi ist jetzt überfordert, deswegen schreit er mich an." Sondern ein Kind bezieht es immer auf SICH und meint somit "Papi hat mich nicht mehr gern, weil ich ins Bett gemacht habe und schreit mich deswegen an."
Diese Situationen und Prägungen lassen ein Kind dann gewisse Verhaltensmuster „zum überleben“ antrainieren. Die Verhaltensmuster können und werden dabei in 5 „innere Antreiber“ kategorisiert. Diese Inneren Antreiber beeinflussen uns noch heute sehr stark und können auch der Ursprung vieler schmerzhafter Erlebnisse im Heute sein.
Wir können die Prägungen nicht auslöschen, aber was wir können ist
- Erkennen, welcher innerer Antreiber uns zu welchen Handlungen und Gedankenmuster verführt
- Innehalten, wenn wir erkennen, dass der Innere Antreiber uns wieder im Griff hat
- Den inneren Antreiber zur Seite schieben und aus unserer Inneren Wahrheit und gemäss unserer Bedürfnissen dann liebevoll handeln
Oft der Ursprung von Burnout und Stress: Die inneren Antreiber
Wir haben folgende Innere Antreiber:
- Mach schnell (den kenne ich nur zu gut!)
- Sei perfekt
- Streng dich an
- Mach es anderen recht
- Sei stark (auch der ist bei mir stark ausgeprägt)
Der innere Antreiber namens "Mach schnell!"
Einer der inneren Antreiber ist der „Mach schnell!“. Dieser hat sich gebildet, wenn wir als Kind gelernt haben, dass wir ein Problem lösen können, wenn wir schnell sind.
- Sei es, dass wir schnell den Forderungen der Eltern nachgekommen sind und deswegen dem Liebensentzug entkommen konnten.
- Oder weil wir schnell die Gründe im Haus eliminiert haben, die den Elternteil in Rage bringen konnte (ein vollgepieseltes Bettlaken in die Wäsche gelegt etc.).
- Oder weil wir, wenn wir schnell waren, Umarmungen und Küsse statt eine gehobene Augenbraue bekamen.
Dieser „Mach schnell“ Antreiber ist der Grund, warum wir noch heute den Drang haben
- E-Mails sofort zu beantworten
- Jetzt alles gleich erledigen zu müssen
- Keine Pendenzen aufschieben mögen
- Uns vieles aufbürden, weil „wenn ich es tue, ist es gleich erledigt“
- Uns nicht schlafen lässt, wenn eine Mail / Nachricht vor dem Schlafengehen eintrifft
Wir projizieren auf andere: Auch das Umfeld leidet unter dem "Mach schnell"

Doch nicht nur wir selber leiden unter dem Mach-Schnell-Anteil. Sondern auch unser Umfeld...Denn wir projizieren unser Muster auf andere und erwarten, dass auch sie "schnell machen".
- Wir sind ungeduldig wenn jemand langsamer ist
- Wir können nicht nachvollziehen, dass jemand die Arbeiten bedächtiger und genauer ausführt
- Wir sind ungeduldig gegenüber "Langsam-Kapierern"
- Wir stressen uns über Leute, die langsam gehen
- Wir betrachten "langsamere" als weniger leistungsfähig (mit einem Schuss Arroganz und Überheblichkeit)
Natürlich kann man auch lernen, damit umzugehen. Wie das geht, findest du im vollständigen Blogpost von Entspannungstipps.ch - Mehr lesen >>